Die erste Uniwoche: ein Rückblick

Organisatorisches

Mo Texte in der Wissenschaft (Tut)/Programmierung (Java) (V) Plenum: Rede- und Gesprächsrhetorik
Di  –  –  –
Mi Tutorium zur Vorlesung “Einführung in die Sprachwissenschaft”* Lineare Algebra (V) Differential-und Integralrechnung (V) Lineare Algebra(Ü)
Do Einführung in die Informatik (V) Einführung in die Sprachwissenschaft(V)*
Fr Einführung in die Informatik (Ü) Lineare Algebra (Ü) Programmierung(Ü)

* Anmeldung erst ab dem 27. Oktober, laut Campus Office fangen die Veranstaltungen aber schon in der Woche davor an?! Auch andere Vorlesungen oder Übungen beginnen erst später und man muss dann darauf achten. Sonst steht man da vor dem Raum und niemand ist da.

Dienstags habe ich, wenn das jetzt alles so stimmt, immer frei. Vorausgesetzt ist, dass ich den Platz in dem Tutorium am Mittwoch bekomme. Frei zu haben wäre echt toll, weil ich dann arbeiten könnte oder, falls es nichts zu tun gibt auf der Arbeit, kann ich mir die Aufzeichnung der Programmierung-Vorlesung vom Vortag anschauen. Denn, wie ihr seht, müssen wir uns montags immer teilen. Nein, das müssen wir natürlich nicht, denn netterweise hat man uns TKler von der Anwesenheitspflicht für “Texte in der Wissenschaft” befreit. Dennoch werde ich zu den Vorlesungen gehen, denn wenn Java aufgezeichnet wird, ist das Problem doch gelöst.

Dann gab es noch ein kleines Problem, was ich aber schnell durch einen Mailwechsel mit dem Dozent gelöst habe: ich habe mich dummerweise von einem Seminar abgemeldet, weil ich übersehen habe, dass die Anmeldefrist schon vorbei war. Dabei wollte ich lediglich einen anderen Termin nehmen, da es eine Überschneidung gab. Impulsiv wie ich manchmal bin, habe ich mich also abgemeldet und konnte dann nicht wieder rein. Für das Seminar gibt es mehrere Gruppen zu unterschiedlichen Terminen und dazu kommt eine begrenzte Anzahl an Teilnehmern. Also habe ich dem Dozenten geschrieben, in der Hoffnung, dass noch was frei ist. Ist es aber nicht. Allerdings kann ich das Seminar auch einfach im zweiten Semester belegen. Die zugehörige Vorlesung besuche ich in diesem Semester. Puh.

Und wer ist auf die Idee gekommen, Vorlesungen (und die LA-Übung) nach 18 Uhr zu legen? Alternativ findet die Übung auch dienstags morgens um halb 8 statt. 

Und, wie ist es so in der Uni?

Erst einmal ist es ganz anders als in der Schule. Das ist eigentlich klar, aber so ganz bewusst war mir das vorher nicht. In einem Hörsaal mit mehr als 400 Plätzen zu sitzen ist schon komisch. Am Montagabend im Plenum war das zum Beispiel so. Sich melden, wenn der Dozent eine Frage gestellt hat? Machen einige, aber ich trau mich das noch nicht.

Wie in jedem Hörsaal, ob groß oder klein, sind Holzsitze und Holztische – zum Runterklappen. Ziemlich eng, aber ich bin ja glücklicherweise klein. Meinen Laptop (17 Zoll) dort aufzustellen wird sicher problematisch. Aber ich hab ja ein iPad. Sollte ich mich also entschließen, digital mitzuschreiben, nehme ich besser das Tablet.

Ich muss mich aber noch etwas organisieren was das Mitschreiben angeht. Bisher habe ich einen Collegeblock – für alles. Das geht natürlich nicht. Aber zu Hause kann ich das ja in einzelne Ordner abheften. Wie macht ihr das denn? Schreibt ihr digital mit? Schreibt ihr überhaupt mit? 

In “Texte in der Wissenschaft” sind Smartphones, Laptop und Co verboten. Aber der Dozent des Plenums hat dazu zum Beispiel gar nichts gesagt. Dort saßen sowieso viele mit ihren Laptops und Tablets.

Außerdem muss ich mich wieder daran gewöhnen, zu lernen bzw. die “Hausaufgaben” zu machen. In Programmierung bekommen wir zum Beispiel Übungen, die wir bearbeiten sollen und online einreichen können. Ich habe mich nun schon oft ertappt, dass ich nach Hause komme und einfach nichts mache. Da fehlt mir noch die Routine.

Auch die Zeiten sind gewöhnungsbedürftig. Während vormittags ja nichts Neues ist, ist es schon etwas anderes, wenn man nachmittags in einer Vorlesung sitzt oder gar abends. Zwischendurch hat man einige Stunden nichts, wie zum Beispiel montags.

Die Sache mit der Panikattacke

Und was die mit der Uni zu tun hat.

Erklären kann ich es euch nicht, dafür muss man das Gefühl kennen. Aber oftmals habe ich Angst, wenn es draußen dunkel ist. Nicht wegen der Dunkelheit selber. Weil irgendjemand dort lauern könnte oder so. Nein, es liegt vielmehr daran, wie alles wirkt, wenn es dunkel ist.

Aber mal von vorne.

Montagabend sitze ich in der Vorlesung. Große Räume und viele Menschen um mich herum – da fühl ich mich schon nicht sehr wohl. Aber es nützt ja alles nichts, ich muss da durch. Ich bleib also sitzen. Alles gut. Doch meine Gedanken kreisen. Was ist wenn…? Der Gedanke, dass es draußen nun schon dunkel ist und ich zur Bushaltestelle muss, lässt mich nicht los. Im Kopf überlege ich mir, welche Strecke ich am besten gehen. Gehe ich da lang? Nein, da hatte ich schon mal Angst. Dort lang? Was, wenn ich den Bus verpasse und 20 Minuten an der Haltestelle ausharren muss? Ich hatte da doch schon mal Angst. An der einen Haltestelle. 

Die Vorlesung ist zu Ende. Wir strömen ins Foyer des Kármán. Ich schaue nach, wann welcher Bus kommt. 7 Minuten der eine, 12 der andere. In 12 Minuten schaffe ich es an dieser einen Haltestelle zu sein, oder? Da muss ich aber, um ihn auch zu bekommen, den direkten Weg nehmen. Ich verlasse das Gebäude. Viele Studenten um mich herum. Fröhlich, lachend, mit ihren Freunden. Ich schlängle mich durch. Plötzlich ist die Angst da. Panik. Helles Licht. Drumherum dunkel. Alles wirkt so… anders. Ich muss weg. Okay. 7 Minuten. Der Weg ist besser. Ich eile los. Weg von der Angst. Endlich.

Wird es jetzt immer so laufen, wenn ich zweimal die Woche in einem großen Hörsaal abends im Herbst/Winter eine Vorlesung habe? Ich mache mir zu viele Gedanken. Ich muss loslassen. Ich darf nicht zulassen, dass die Angst mich (wieder) kontrolliert. Wie Sascha abends zu mir sagte: “Du darfst dich nicht von der Angst kontrollieren lassen. Du musst die Angst kontrollieren.”

Fazit

Rückblickend war die Woche echt komisch. Kennt ihr das? Genau wie eine Panikattacke kann ich auch dieses Gefühl nur schwer beschreiben. Irgendwie… habe ich die Woche als unwirklich empfunden. So viel neues, so viele neue Gesichter. Umso erfreuter war ich, als ich ein bekanntes Gesicht zwischen zwei Vorlesungen entdeckte. Es sind nicht viele von meiner alten Schule an der RWTH und diejenigen, mit denen ich viel in den Pausen zu tun hatte, haben einen volleren Stundenplan als ich und das macht das Planen gemeinsamer Mittagessen schwer. Aber als ich zur DI-Vorlesung rüber ging, saß dort auf der Treppe einer, der ein Semester vor mir Abi gemacht hat. Zufällig haben wir beide mittwochs DI.
Generell bin ich immer froh, wenn ich jemanden sehe, den ich bereits kenne. In einem riesigen Hörsaal komme ich mir alleine wirklich verloren vor.

Und nun bin ich gespannt, was die kommende Woche so bringt. Wenn ihr Fragen haben, scheut euch nicht, sie zu stellen.