Faire Mode

Bei fair gehandelter Kleidung denken die meisten sicher an Ökolatschen, dicken Wollpullovern und zotteligen Haaren. Dass dieses Bild aber komplett falsch ist, zeigen aktuelle Labels, die sich auf faire Mode spezialisiert haben.
Doch zunächst sollte mal der Begriff geklärt werden. Fairer Handel – was bedeutet das eigentlich?
Wikipedia erklärt ihn so:

Als Fairer Handel (englisch Fair Trade) wird ein kontrollierter Handel bezeichnet, bei dem den Erzeugern für die gehandelten Produkte mindestens ein von Fair-Trade-Organisationen festgelegter Mindestpreis bezahlt wird, welcher über dem jeweiligen Weltmarktpreis angesetzt ist. Damit soll den Produzenten ein höheres und verlässlicheres Einkommen als im herkömmlichen Handel ermöglicht werden. Dazu wird außerdem versucht, langfristige „partnerschaftliche“ Beziehungen zwischen Händlern und Erzeugern aufzubauen.[1] In der Produktion sollen außerdem internationale sowie von den Organisationen vorgeschriebene Umwelt- und Sozialstandards eingehalten werden.

Die Waren können vielfältig sein: landwirtschaftliche Erzeugnisse. Produkte des traditionellen Handwerks und sogar Reisen (wiki). Mittlerweile gibt es in vielen Supermärkten Produkte aus fairem Handel (z. B. Schokolade, Tee oder Kaffee).

Neben Lebensmitteln gibt es aber auch Rohstoffe aus fairem Handel, die dann in Kleidungsstücken weiterverarbeitet werden. Ein Label ist das Kölner Unternehmen ARMEDANGELS. 2007 begannen sie mit sechs verschiedenen T-Shirts. Mittlerweile bieten sie neben T-Shirts unter anderem auch Hosen, Röcke und Kleider an.
ARMEDANGELS ist GOTS-zertifiziert. Was genau das bedeutet, könnt ihr hier nachlesen. Außerdem arbeiten die Menschen, die für ARMEDANGELS die Kleidung herstellen, unter fairen sozialen und hygienischen Bedingungen. Genaueres erfahrt ihr auf der Internetseite des Labels.
Mir persönlich gefallen die Kleidungsstücke sehr, auch, wenn ich bisher nur ein T-Shirt besitze. In Aachen gibt es zumindest die T-Shirts bei AppelrathCüpper. Mehr wird es wohl je nach Nachfrage auch noch geben.
ARMEDANGELS arbeitet auch mit Prominenten zusammen, wie z. B. mit Cosma Shiva Hagen oder Dapayk und Padberg.

Neben ARMEDANGELS gibt es noch weitere Labels, die bezahlbare, schöne und fair gehandelte Kleidung herstellen:
greenality – in diesem Onlineshop aus Schwaben wird Kleidung verschiedener Hersteller angeboten.
living crafts – Hier gibt es neben Kleidung (auch für Allergiker und Babys) auch Waschmittel.
People Tree – ein englisches Label, welches auch Schmuck anbietet.
Trusted – wieder ein Kölner Label mit bezahlbarer Streetwear. Trusted fördert talentierte Künstler, indem sie regelmäßig bei Wettbewerben den besten Designer ermitteln und sein Kunstwerk auf ihren T-Shirts drucken.
Slowmo bietet zum Teil etwas hochpreisigere Kleidung an. Außerdem bringen sie regelmäßig ein Online-Magazin heraus.
Empfehlen möchte ich euch außerdem das Online-Portal Modeaffaire. Dort findet man unter anderem viele Informationen zu fairer Mode, aktuelle Informationen und eine Übersicht der Hersteller.
Weiterhin lesenswert ist Saubere Kleidung. Auf Modeopfer110 gibt es allerhand zum Thema Mode, auch zu grüner Mode.
get changed ist ein Fair Fashion Netzwerk mit Sitz in Zürich.
In vielen deutschen Städten gibt es außerdem Fair Trade Shops, wie z. B. Contigo (ebenfalls in Aachen, Kremerstraße, direkt am Puppenbrunnen) oder auch Weltladen. In Aachen gibt es den Aachener Weltladen (Jakobstraße 9).

Ich muss zugeben, dass ich weniger darauf achte, woher genau ein Kleidungsstück kommt oder wie gut die Schneiderin für die Herstellung bezahlt wurde, unter welchen Bedingungen sie arbeiten musste etc. Es ist auch schwierig, nur nach den Kriterien des Fairen Handels zu kaufen. Denn in den Städten gibt es nunmal fast nur Geschäfte der großen Modeketten. Wahrscheinlich wurde der Rock von esprit, den ich gerade trage, auch nicht unter fairen Bedingungen genäht. Trotz seines Preises. Doch ich habe die Hoffnung, dass wenigstens etwas teurere Marken wie esprit und Co anders herstellen lassen als Hersteller wie H&M. Eine Garantie dafür habe ich nicht. Bestimmt wird es noch einige Zeit dauern, bis sich die Bedingungen in den Fabriken bessern. Wenigstens ab und zu möchte ich mir das eine oder andere Fair Trade-Teil leisten.
So habe ich heute im Aachener Weltladen ein gehäkeltes Einkaufsnetz, ein paar Ohrringe sowie Schokolinsen und Coffeebeans gekauft. Der Laden bietet auch Lebensmittel wie Pesto, Couscous und Ähnliches an.

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P. S.: Für die Erwähnung der Labels und Shops erhalte ich keine Provision. Außerdem wurde ich auch nicht angeschrieben, darüber zu berichten. Diesen Artikel habe ich ganz freiwillig geschrieben.

Auch Amazon bietet Bio- und Fairtrade-Produkte an.