Kalender oder Bullet Journal?
Ich bin ein großer Fan von Kalendern, To Do-Listen und Notizbüchern. Da mein "Ein guter Plan Edu" im September endet, brauche ich von Oktober bis Dezember eine neue Lösung. Der Edu ist ein Kalender, der sich an Schüler, Studenten und Lehrer richtet. Etwas, was ich als gar nicht mehr brauche, denn neben der Masterarbeit, die ich gerade schreibe, habe ich keine Uni mehr.
Letztes Jahr habe ich mal eine Weile, neben meinem Kalender, Bullet Journaling auspobiert. Diese schön gestalteten Kalender, die es überall auf Youtube, Instagram und Pinterest zu sehen gibt, gefallen mir richtig gut. Aber selber so aufwendig einen Kalender selber gestalten? Das ist mir dann doch zu viel Arbeit und darum geht es auch gar nicht beim Bullet Journaling. Es muss nicht alles ästhetisch aussehen, mit perfekter Handschrift und Verzierungen, Stickern und was es noch alles gibt. So sehr ich Sticker, Washitape, kleine Zeichnungen mag, so sehr lenken sie mich aber vom eigentlichen Prozess des Bullet Journalings ab. Wer gerne das Journal verzieren möchte, kann das natürlich tun. Aber wenn ich etwas malen will, etwas gestalten, dann nehme ich mein Sketchbuch oder öffne die Procreate-App. Das Bullet Journal ist für Gedanken, Termine, To Dos.
Im Moment lese ich "The Bullet Journal Method*" vom BuJo-Erfinder Ryder Carroll.
Tut's nicht auch einfach ein Kalender?
Und überhaupt: braucht man überhaupt sowas? Wir haben doch alle unsere digitalen Geräte.
Die Antwort ist: ich mag es einfach, einen Kalender zu haben. Punkt. In meiner Ausbildung habe ich mir jeden Tag notiert, was ich gemacht habe, weil ich einen Bericht führen musste. Als ich das Abi nachgeholt habe, diente mir der Kalender als Hausaufgabenheft und Übersicht aller schul-relevanten Termine. Gleiches galt für die Uni. Nun, da ich bald aber keine Studentin mehr bin, habe ich zumindest keine Klausurtermine mehr, keine Hausaufgaben usw. Dafür werde ich auf Jobsuche sein. Vielleicht bleib ich auch erst noch eine Weile am Lehrstuhl, während ich suche.
Meine Gedanken sind außerdem ständig in Bewegung. Ich mache mir über vieles Sorgen, meine Routine ist seit über zwei Jahren ... nunja, welche Routine? Ich möchte "Habits", also Gewohnheiten notieren, meine Gefühle, Besonderheiten wie Treffen mit Freunden oder Glücksmomente. Ich möchte einfach etwas per Hand aufschreiben, nicht in ein Gerät eintippen.
Ich hoffe einfach, dass mich die Routine, ein Bullet Journal zu führen, von meinen digitalen Geräten löst und auch in meinem Kopf für etwas mehr Klarheit sorgt. Was will ich, wohin will ich, wie möchte ich arbeiten, in welchem Bereich, welcher Job ist richtig für mich? Wo sind die Prioritäten? Tuch fertig stricken oder gleichzeitig ein drittes oder viertes Strickprojekt beginnen? Warum will ich programmieren lernen? Was ist mir wichtig? Wo fange ich an? Womit?
Was brauch ich also für ein Bullet Journal und was habe ich bereits?
- leeres Notizbuch mit Punktraster: muss ich kaufen. Für die Monate Oktober bis Dezember reicht mir aber ein angefangenes Notizbuch mit Linien (hatte auf den ersten Seiten meineen NaNoWriMo-Roman von letztem Jahr geplottet). Angefangene Notizbücher/-hefte habe ich übrigens mehr als genug, aber die meisten fühlen sich nicht "richtig" an.
- schwarzer Fineliner: hab ich, wobei der Fineliner langsam leer wird und auch die Pitt Artist Pen von Faber Castell* in XS und S bald aufgebraucht sind (sollte ich also nachkaufen). Der Nachteil an denen ist, dass man sie nicht auffüllen kann. Alternative: Molotow Blackliner*. Andere bekanntere Marken scheinen keine nachfüllbaren Stifte anzubieten. Schade. Ich hab einen blauen Pilot G-2*, aber die Minen, die man nachkaufen kann*, sind einzeln in Plastik verpackt. Zumindest war das so, als ich sie zuletzt gekauft habe und ehrlichgesagt war ich davon enttäuscht. Denn ich mag die Stifte sehr gerne. Falls jemand weitere nachfüllbare Alternativen kennt, sagt mir Bescheid!
- Lineal: wo ist eigentlich mein Geodreieck?? Suchen; wenn ich's nicht finde, tut es zur Not auch mein Handmaß* (für alle, die nicht wissen was das ist, habe ich den Link eingefügt; Hint: man benutzt es zum Nähen). Oder ich kauf ein neues. Ist jetzt auch kein großes Investment.
Welches Notizbuch?
Die große Frage! Denn Notizbücher gibt es wie Sand am Meer. Von billig zu teuer – sehr teuer. Von Moleskine gibt es u. a. diese wunderschöne Sammelbox inkl. Notizbuch* für 75 €. Schaut euch bloß nicht die weiteren Produkte aus der Sakura-Reihe an. Die einzelnen Notizbücher sind zwar nicht soooo teuer, aber sie sind leider ohne Punktraster (natürlich muss es für Bullet Journals kein Punktraster sein, es geht auch blanko, liniert, kariert). Aber falls mir mal jemand ein Geschenk machen will ...
Aber von Moleskine gibt es auch ein extra dickes punktiertes Notizbuch* für 20 €. 400 Seiten hat das (zum Vergleich: das "normale*" hat 208). Der Nachteil: die Seiten sind nicht nummeriert.
Von Leuchtturm hat man die Wahl zwischen dem original Bullet Journal*, was in Zusammenarbeit mit Ryder Carroll entstanden ist. Das enthält dann noch eine englische Anleitung (auf anderen Sprachen, u. a. Deutsch kann man sie sich bei Leuchtturm selber runterladen). Außerdem mehrere Lesebändchen und Sticker. Insgesamt sind es 206 Seiten. Wer aber einfach nur ein punktgerastertes Notizbuch von Leuchtturm haben möchte, kann sich auch das kaufen* – allerdings hat das nur 123 Seiten und das Papier ist etwas dünner. Dafür gibt's mehrere Farben zur Auswahl.
Auch Paperblanks bietet mittlerweile Notizbücher mit Punktraster an. Auf Amazon* sind sie allerdings teurer, dafür auf der offiziellen Seiten mit Rabatt. Besonders gefällt mir ja "Fröhlicher Frühling". Die Seiten sind nummeriert, es gibt drei Lesebändchen und 240 Seiten.
Ein guter Plan hat ebenfalls ein Bullet Journal. Dazu gehören eine Anleitung, nummerierte Seiten, Sticker, Hardcover in verschiedenen Farben, 264 Seiten. Nur kaum teurer als das Original von Leuchtturm.
Welches denn jetzt?
Ich schwanke zwischen dem original Bullet Journal (kostet knapp 24 €) und dem "Fröhlichen Frühling" von Paperblanks. Aber das 400-Seiten starke Notizbuch von Moleskine klingt auch gut, mich stört aber, dass die Seiten nicht nummeriert sind. Das einfache punktierte Notizbuch von Leuchtturm ist auch toll, ich nutze gerade selber eines für die Planung meiner Masterarbeit und habe es vorher für meinen ersten Bullet Journal-Versuch benutzt. Brauche ich wirkloch 400 Seiten? Brauche ich wirklich die gedruckte Anleitung und Sticker?
Der Fröhliche Frühling ist wunderschön und kostet bei Paperblanks gerade knapp 14 €. Aber brauche ich wirklich ein Notizbuch mit schönem Cover? Ich will es innen ja minimalistisch halten.
Welches würdet ihr nehmen?
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