Mini-Rezensionen: was ich in letzter Zeit so gelesen habe (Teil 2)

Mini-Rezensionen: was ich in letzter Zeit so gelesen habe (Teil 2)

deutschsprachige Bücher

Sommerwind in den Highlands*” von Julia K. Rodeit ★★★☆☆ (das Taschenbuch heißt übrigens “Der Himmel über den Highlands*”)

erschienen am 18. Januar 2019 bei Books on Demand

Darum geht’s:

Die Autorin Ella Sommerfeld leidet nach dem überraschenden Erfolg ihres letzten Romans an einer handfesten Schreibblockade. Und ausgerechnet jetzt soll sie ein gemeinsames Buch mit einem anderen Schriftsteller schreiben. Hals über Kopf nimmt Ella daher das Angebot an, auf einer schottischen Burg ein Schreibseminar zu leiten. Im rauen Klima der Highlands gelingt es ihr schnell, auf andere Gedanken zu kommen. Das liegt nicht zuletzt an ihrem äußerst charmanten Schreibschüler Patrick Röder, der nicht nur verdammt gut schreiben kann. Gelingt es ihm, Ella aus ihrer Krise zu helfen? Und welche Motive verfolgt er dabei? 

(Quelle: Amazon)

Meinung:

Eine Autorin, eine Burg in den Highlands – das klingt sehr vielversprechend. An sich ist die Geschichte ganz nett: Ella leidet unter einer ausgewachsenen Schreibblockade und soll außerdem auch noch mit dem Autor Max Heinemann, ein Pseudonym, gemeinsam an einem Buch arbeiten. Dabei kennt sie diesen Heinemann gar nicht und will auch nicht mit jemand anderem schreiben. Also flüchtet sie nach Schottland, wo sie einen Schreibkurs gibt. Max Heinemann, der eigentlich Patrick Röder heißt, erfährt davon und macht sich kurzentschlossen auf den Weg nach Schottland. Er will an dem Kurs teilnehmen und Ella besser kennenlernen. Zwei Jahre zuvor hat er sie bereits bei einer ihrer Lesungen getroffen und seitdem musste er immer an sie denken. Nun verfolgt er sie also nach Schottland, verrät aber nicht, wer er ist. Stattdessen hilft er ihr aus dem Schreibkrise und natürlich verlieben sie sich. Doch dann erfährt Ella von ihrer Agentin, dass Heinemann Patrick Röder ist. Ella ist stocksauer, logisch. Wird hier Stalking romantisiert? Ich weiß es nicht, finde es aber schon etwas bedenklich.

Das Glück hat viele Seiten*” von Ella Zeiss ★★★☆☆

erschienen am 31. Mai 2019 bei Bastei Entertainment

Darum geht’s:

Ein Laden voller verstaubter Bücher in einem Dorf in der Eifel – was hat Tante Marlies sich nur dabei gedacht, ihr Geschäft ausgerechnet Hannah zu vererben, die seit Jahren kein Buch mehr angerührt hat? Zum Glück ist mit dem attraktiven Geschäftsmann Ben schnell ein Käufer gefunden. Als Hannah jedoch von seinen Plänen für den Laden erfährt, setzt sie alles daran, den Verkauf noch zu verhindern. Denn sie ist längst wieder der Magie der Bücher erlegen. Rasch entbrennt ein Kampf um die Zukunft des Buchladens, bei dem zwischen Hannah und Ben heftig die Funken fliegen.

(Quelle: Bastei)

Meinung:

Sowohl das Cover als auch der Titel und auch der Klappentext haben mich neugierig gemacht. Beim Lesen jedoch hätte ich Hannah, die Protagonistin, am liebsten mehr als einmal geschüttelt. 

Hannah ist Mitte/Ende 20 und hat gerade den Buchladen ihrer verstorbenen Tante Marlies geerbt. Als sie gerade die Räumlichkeiten des Notariats verlässt, wartet ein gut aussehender Mann auf sie, der ihr ein Angebot macht: er möchte den Laden kaufen. Das kommt ihr nur gelegen, denn Hannah hat gar kein Interesse an dem Geschäft. Überhaupt will sie bloß aus ihrem früheren Heimatort verschwinden. Ben ist also ihr Retter in der Not! Sie lässt sich von ihm einlullen, verbringt zwei Tage mit ihm, schläft mit ihm und dann erfährt sie von der besten Freundin ihrer Tante sein wahres Vorhaben. Von nun an herrscht quasi Krieg zwischen Hannah und Ben. Hannah tut alles Mögliche, um seine Pläne zu durchkreuzen. Ich finde ihr Verhalten sowas von kindisch. Erst fällt sie auf den unglaublich gut aussehenden Geschäftsmann Ben rein, dann sabotiert sie seine Pläne. Insgeheim steht sie auf ihn und – natürlich – er auf sie. Stellenweise habe ich das Buch nur überflogen. Ja, Ben hat ihr vor dem Kauf nicht alles gesagt, aber … ARGH! Jemandem Hals über Kopf ein Haus zu verkaufen ohne auch nur mal ein paar Tage darüber nachzudenken ist nicht sehr erwachsen, ganz egal, wie viel Trauer eine Rolle spielt. UND GANZ EGAL, WIE GUT DER KÄUFER AUSSIEHT!!!! 

Das Ende wiederum war sehr schön und das, was Ben aus dem alten Buchladen gemacht hat, ist wirklich nicht schlecht. Aber zwischendurch hätte ich das Buch gerne einfach abgebrochen.