Rezension: Meeresblau & Mandelblüte (Elke Becker)

Rezension: Meeresblau & Mandelblüte (Elke Becker)

Meeresblau & Mandelblüte*” ist für mich das erste Buch der auf Mallorca lebenden Autorin Elke Becker. Entdeckt habe ich es beim Stöbern auf NetGalley. Zwar habe ich mal gesagt, dass ich auf meinem Kindle nur englischsprache Bücher lese und deutschsprachige in gedruckter Version kaufe, aber so ganz stimmt das auch nicht. Mittlerweile habe ich tatsächlich ein paar deutsche E-Books gelesen.

Zugegeben, das Artikelfoto passt nicht ganz zu dem Buch, denn 1. habe ich das Foto letztens in Domburg gemacht und 2. kommt das Meer gar nicht im Buch vor. Ach und 3. sind natürlich keine Mandelblüten zu sehen. Die wird man wahrscheinlich in den Niederlanden eher weniger finden, oder? Gerne hätte ich euch ein Foto von Mallorca gezeigt, da ich selber aber noch nie da war, habe ich auch keine Fotos von der Insel. Bisher hat sich für mich nie ein Urlaub dort ergeben, was zum einen daran liegt, dass ich nicht gerne fliege und zum anderen daran, dass wir unsere Urlaube immer in den Alpen gemacht haben (oder, ganz selten, an der Ostsee).

Meine Meinung zu “Meeresblau & Mandelblüte”

Zunächst einmal das Cover: ich mag die hellen Farben und die Schriftarten. Auch den Titel finde ich sehr schön, aber, wie oben schon erwähnt, das Meer oder die Farbe kommt gar nicht vor. Denn der Roman spielt nicht direkt an der Küste und Leonie, die Protagonistin, macht auch keinen Ausflug dorthin.

Stattdessen spielt die Geschichte auf dem Land, unweit von den Massen an Touristen. Leonie, eigentlich erfolgreiche Unternehmensberaterin in Frankfurt, erbt das Hotel ihrer Großtante. Dort leben die vier Mitbewohner ihrer Tante, alles ältere Menschen, die gemeinsam mit der Tante das Hotel geführt haben und sich auch um die Tiere gekümmert haben. Neben zwei Pferden gibt es Hühner, Esel, Ziegen sowie ein Pfauenpaar.

Zu Beginn wirkt Leonie nicht nur auf ihre neuen Mitbewohner sehr anstrengend, arrogant und kalt. Auch mir ging es so. Zum Glück hat Leonie im weiteren Verlauf zu ihrem früheren Ego zurückgefunden und man erfährt, dass sie bei ihrem letzten Besuch auf der Insel, damals war sie 9 Jahre alt, ein Trauma erlitten hat. Die Ereignisse von damals hat sie komplett verdrängt und ihre Tante möchte ihr mit der Erbschaft helfen, sich zu erinnern und ihre harte Schale abzulegen.
Niklas, der Sohn einer der älteren Herrschaften, soll ihr dabei helfen und sie auffangen, wenn Leonie sich erinnert.

Doch zunächst stürzt Leonie sich in die bevorstehende Arbeit am Hotel: die Gebäude müssen dringend renoviert werden und es kostet einiges an Überzeugung, denn die vier Mitbewohner sind erst gar nicht begeistert von der Idee, alles zu modernisieren. Fußbodenheizung? Sichere Stromleitungen? Neue Badezimmer? Pfff, das brauchen sie nicht. Schließlich hat es all die Jahre auch so funktioniert! Und Leonie will doch sicher nur möglichst viel Geld erwirtschaften.

Leonie ist immer darauf bedacht, erfolgreich zu sein. Anerkennung ist ihr sehr wichtig, vor allem die ihrer Eltern. Schon als Schülerin war sie extrem ehrgeizig und hatte keine Freunde. Auch jetzt hat sie zwar viel erreicht, aber sie hat keine Hobbys und auch keine Freunde. Das wird ihr auf der Insel erst bewusst. Auch war sie nie verliebt und bisherige Beziehungen liefen nicht gut, denn als Workaholic hatte sie vor allem ihre Arbeit im Blick. Vor ihren Gefühlen flüchtete sie lieber. Deswegen ist sie auch so verwirrt, als sie plötzlich Gefühle für Niklas entwickelt, der, im Gegensatz zu den alten Leuten, immer nett zu ihr ist und sie auch in ihrem Bestreben, das Hotel zu sanieren, unterstützt.

Man erfährt am Ende zwar, dass die  Renovierungen des in die Jahre gekommenen Hotels fertig sind, aber nicht, wie 1. Leonies Eltern reagieren und 2. wie es nun weitergeht und wie das Hotel nun aussieht, ob die alten Leute mit dem Ergebnis zufrieden sind.

Fazit:
Alles in allem ist das Buch nicht besonders spannend, aber schön erzählt und perfekt zum Zurücklehnen und vielleicht auch etwas Reisen in Gedanken. Ich mochte Leonies Entwicklung und war froh, dass sie nicht das ganze Buch über so schrecklich wie am Anfang war.

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Vielen Dank an NetGalley für das eBook!