#verenastudiert: Semesterende - Rückblick und Vorsätze

#verenastudiert: Semesterende - Rückblick und Vorsätze

Moment, ist das erste Semester wirklich schon zu Ende? Ich muss noch mal in den Semesterplan der Uni schauen. Aber doch, da steht “Wintersemester 2016/2017: 17. Oktober 2016 bis 10. Februar 2017”. Heute ist der 10. Februar 2017! Erst in zwei Monaten beginnt das neue Semester. Yeah, zwei Monate frei, Party,… ach ne, ich bin ja gar kein Partymensch. Und dann sind da ja noch die Klausuren, die sich nicht von selbst schreiben. Warum eigentlich nicht? Es gibt doch Roboter.

Noch vor einem Jahr büffelte ich für das Abitur und habe vielleicht nicht gedacht, dass ich Mathe noch nicht los bin. Wie auch im Abi, als ich Mathe schriftlich hatte, habe ich mich trotz meiner Matheprobleme für ein Studium mit Mathe entschieden. Man wächst mit seinen Aufgaben, heißt es so schön. Und es ist wirklich so!

Achtung, der Artikel ist sehr lang.

Erkenntnisse aus dem 1. Semester

Irgendwie ist Uni wie Schule. Nur anders.

Handys sind erlaubt, man kann gehen, wann man möchte, kommen, wann man möchte. Man muss nicht fragen, ob man auf die Toilette darf (wobei das auf dem zweiten Bildungsweg auch nicht gemacht wurde. Wir standen einfach auf und gingen, wenn wir mussten. Manche nutzten das natürlich zum Rauchen aus).

Nur: der Mensch, der ganz vorne steht, kennt uns nicht. Kennt nicht unsere Namen, was wir studieren, wie alt wir sind, in welchem Semester… Es ist egal. Er muss es nicht wissen, da die mündliche Mitarbeit nicht bewertet wird. Alles, was zählt, ist die Klausur am Ende.

Apropos Klausur: In der Schule gab es feste Termine. Sich einfach abmelden ging nicht. Wer nicht mitgeschrieben hat, brauchte ein Attest – oder es gab eine 6. Natürlich braucht man in der Uni auch ein Attest, aber man kann sich bis zu drei Werktagen vorher abmelden. Erst danach braucht man das Attest. Anschließend kann man sich für den zweiten Termin anmelden. Für den kann man sich aber auch direkt anmelden, sobald die Anmeldung für die Klausuren offen ist. So kann man auch mal Klausuren schieben. Zwei Mathe-Klausuren an einem Tag? Manche Kommilitonen haben sich die Klausuren auf beide Tage gelegt. Im Nachhinein hätte ich das vielleicht auch besser machen sollen, aber ich wollte mir einfach Zeit für Java schaffen. Beim nächsten Mal mache ich es vielleicht anders.

Vorlesungen aufzuzeichnen finde ich übrigens eine super Idee. Vor allem, wenn man zwei Veranstaltungen zur gleichen Zeit hat oder die Vorlesung abends um 18:15 ist. Im Sommer ist das ja okay, aber im Winter?

Durftet ihr eigentlich in Klausuren eigene Notizen benutzen? In Mathe dürfen wir je fünf beidseitig beschriebene Blätter mitnehmen und bei Programmierung ein beidseitig beschriebenes Blatt. Muss ich heute dringend mal endlich machen.

(Un-)Selbstständigkeit der Studenten

Ich weiß nicht, ob es am Altersunterschied liegt, aber mir fällt auf, dass meine Kommilitonen zum Teil doch recht unselbstständig sind. Sie sind 19/20 Jahre alt, haben das Abi ganz normal gemacht und wohnen entweder noch zu Hause, was ja auch okay ist, oder sind gerade erst ausgezogen. Ich muss dazu sagen, dass ich in dem Alter auch “bei Mama” gewohnt habe. Allerdings war meine Situation anders, da ich noch in Therapie war, immer wieder mit den Ängsten zu kämpfen hatte und Ausziehen für mich eh nicht in Frage kam. 

Wenn ich zum Beispiel einen Raum suche, schaue ich entweder in der App oder auf der Seite der RWTH nach oder, wenn das nicht weiter hilft, befrage ich einfach Onkel Google. Denn Onkel Google weiß alles.

Man kann es sich auch einfacher machen, und andere fragen. Mich zum Beispiel. Ich finde lieber selber heraus, wo ein Raum ist, wie ich mich für etwas anmelden muss usw. Apropos anmelden. Wir müssen für den Englischkurs einen Einstufungstest machen. Dafür meldet man sich online auf der Seite des Sprachzentrums an oder lässt sich dort auf die Warteliste setzen. Das hat man schnell herausgefunden. Ich zumindest. Wie machen das meine Kommilitonen? Fragen in der WhatsApp-Gruppe, ob man sich anmelden muss oder ob das automatisch geht. Klar könnte man alles automatisieren, aber dann verkommen wir zu unselbstständigen Wesen.

Auch die gute alte E-Mail scheint nicht mehr gerne genutzt zu werden, denn diese werden nur sporadisch abgerufen. Ich habe Mail auf iPhone, iPad und Mac so eingestellt, dass die Mailkonten alle 30 Minuten überprüft werden. So verpasse ich keine wichtige Mail. Außerdem gibt es im L2P die Möglichkeit, sich die Meldungen an seine Mail-Adresse schicken zu lassen. Auch so verpasst man keine Terminänderung. Wie ich das herausgefunden habe? Durch ein wenig Herumgeklicke!

Also, an alle Erstis da draußen: ihr seid doch alle immer an euren Smartphones. Macht euch dieses “Smart”phone zu nutze und stellt eure Mailkonten so ein, dass automatisch neue Mails angezeigt werden. Macht euch selber mal schlau, wo die Räume sind, wie ihr euch für X anmelden könnt oder oder oder.

Mitschriften anfertigen ist gar nicht so einfach

Mitschreiben in der Vorlesung? Bisher habe ich da noch keine gute Möglichkeit gefunden, wie man zuhört und gleichzeitig das Wichtigste notiert. Zum Beispiel habe ich oft das Problem, dass ich gerade was aufschreibe und nach zwei Wörtern wieder vergessen habe, was ich schreiben wollte. Oft ist das dann das Stichwort, was mir fehlt. Hat jemand schon mal die Diktierfunktion seines Handys genutzt für solche Zwecke?

In LA und DiffInt schreibe ich einfach alles auf, was der Professor anschreibt, es sei denn, es steht im Script. Das macht er dadurch deutlich, dass er in schwarz schreibt. Zwischenbemerkungen, die er nicht anschreibt, notiere ich meistens am Rand.

Andere Lösung: gar nicht erst mitschreiben, sondern schlafen oder zocken. Wenig hilfreich, wenn man später für die Klausur lernen möchte. Deshalb schreibe ich immer mit. So gut es geht zumindest.

Übungen einfach wie Hausaufgaben ansehen

Auch, wenn sie keine Pflicht sind oder kontrolliert werden. Am Anfang habe ich bei Programmierung versucht, die Übungen zu machen und abzugeben. Doch nach wenigen Wochen schon hinkte ich hinterher. Warum? Weil ich faul war. Weil ich mich nicht darum gekümmert habe. Aus Fehlern lernt man.

Meine Studienwahl – bin ich zufrieden damit?

Auf Twitter forderte ich meine Follower auf, mir Fragen zu stellen. Dominique fragte, ob ich mit meiner Studienwahl zufrieden bin.

Mit Technik-Kommunikation und Informatik habe ich eine Wahl getroffen, die ich nicht bereue. Trotz des hohen Anteils an mathematischen und technischen Fächern. Ich habe es schon mal versucht mit Programmieren und IT und bin gescheitert. Jetzt bin ich 10 Jahre älter, habe eine Ausbildung hinter mir, das Abitur nachgeholt und vor allem: jemanden an meiner Seite, der mich voll und ganz unterstützt und selber Informatik studiert hat. Ich hatte mich ja auch für Sprach- und Kommunikationswissenschaft beworben, bin aber im ersten Anlauf nicht angenommen worden. Für das zweite Auswahlverfahren hätte ich mich noch mal bewerben müssen.
Die Komponente Kommunikationswissenschaft in Verbindung mit einem technischen Fach ist heute sicherlich wichtiger denn je. Für meinen Geschmack sind es leider etwas zu viele technische Fächer. 😉 Wenigstens sind es greifbare Dinge. Beim Programmieren kann ich aktiv etwas tun – und sehe auch direkt Ergebnisse. Mathe zu lernen finde ich wesentlich angenehmer als auswendig lernen. Leider brauche ich immer ein wenig länger, um Zusammenhänge zu verstehen. Das liegt aber nicht daran, dass ich schon über 30 bin, denn logisches Denken fiel mir schon immer schwerer als anderen.

Gezweifelt habe ich auch mal zwischendurch. Aber aufgeben? Niemals!

Lernphase – wie ich lerne und mein Plan

Das Gute, im digitalen Zeitalter zu studieren, sind die Möglichkeiten des Internets. Als Sascha 2001 angefangen hat, wurde noch lange nicht so viel über das Internet gemacht, wie heute. Heute meldet man sich online für Klausuren und Veranstaltungen an – oder man storniert sie bei Bedarf. So habe ich die Klausuren in LA und DiffInt storniert und mich später für den zweiten Termin, am 21. März, angemeldet.

Das Internet bietet uns auch die Möglichkeit, E-Tests zu lösen. Die helfen bei der Klausurvorbereitung oder Nachbereitung der Vorlesungen. Sie sind nicht verpflichtend, aber durchaus nützlich. Leider wird das momentan nur in zwei Fächern bei uns gemacht: Sprachwissenschaft und Programmierung. Schade, dass nicht mehr Dozenten diese Möglichkeit wahrnehmen.

Vor allem die E-Tests in Programmieren arbeite ich fleißig ab und mache mir schließlich Notizen. Mittlerweile habe ich übrigens für drei Fächer ein eigenes Notizheftchen, in das ich alle wichtigen Sachen für die Klausur vermerke. Demnächst sollte ich wohl noch mal ein wenig bei Hema in Vaals shoppen gehen.

In meinem Kalender habe ich für jeden Tag eine ToDo-Liste, in der ich aufschreibe, für welches Fach ich lernen muss. Dank des Kalenders von weekview kann ich außerdem in der Prioritätenliste vermerken, was am Wichtigsten ist oder welche Termine in zukünftigen Kalenderwochen anstehen.

Ich versuche für 2 bis 3 Fächer mehr oder weniger gleichzeitig zu lernen. In den letzten Tagen habe ich mich aber dann doch mehr auf Java konzentriert, statt auf Rhetorik und Sprachwissenschaft.

Ist Programmierung geschrieben, fokussiere ich mich verstärkt auf Rhetorik und währenddessen  beginne ich auch wieder mit Sprachwissenschaft und fange an, mich auf Informatik vorzubereiten. Den größten Teil wird aber erst Rhetorik einnehmen. Danach habe ich mehr Platz im Kopf für Sprachwissenschaft und etwas für Informatik. Ist Sprachwissenschaft geschrieben, denke ich an Informatik. Außerdem habe ich dann auch Zeit für LA und DiffInt. Abwechselnd lerne ich neben Informatik dann auch für die beiden Fächer, bis Informatik hinter mir ist und ich mich voll und ganz auf Mathe konzentrieren kann. Hier werde ich auch wieder abwechseln für ein Fach lernen und alle paar Tage für beide. Die vorlesungsfreie Zeit muss schließlich genutzt werden.

Klausurtermine

14. Februar: Programmierung
17. Februar: Grundlagen der Rede- und Gesprächsrhetorik
22. Februar: Einführung in die Sprachwissenschaft
2. März: Einführung in die Informatik
21. März: Lineare Algebra, Differential- und Integralrechnung

 

Vorsätze für das 2. Semester

  • alle Übungen direkt machen, sonst hinke ich wieder hinterher. Außerdem lernt man den Stoff so am besten.
  • Falls ich Java noch mal brauchen sollte während des Studiums: dran bleiben und ein (kleines) Programm schreiben.
  • Eine Möglichkeit finden, sinnvoll Notizen während der Vorlesung zu machen
  • In Gruppen lernen. Auch, wenn ich eigentlich lieber für mich alleine lerne.
  • LA und DiffInt nicht an einem Tag schreiben

Zum Schluss möchte ich euch noch den Artikel von Lexa empfehlen. Lexa hat einen Bachelor in Soziologie und macht nun ihren Master in Kommunikationswissenschaft. Sie nennt fünf Gründe, warum ihr nicht studieren solltet.