#verenastudiert: Vor dem Studium - Papierkram und Bafög

Ich habe mich eingeschrieben und bald geht es endlich los! Doch vorher muss ich noch ein paar Dinge erledigen. Besonders auf den Bafög-Antrag habe ich keine Lust. Denn der bedeutet jede Menge Papierkram. Ich muss Zeugnisse kopieren, Nachweise zusammensuchen und Formulare ausfüllen.

Bafög auch mit 30?

Unter normalen Umständen würde mir kein Bafög zustehen, denn die Altersgrenze liegt bei 30 Jahren. Wer jedoch vom zweiten Bildungsweg kommt und im Anschluss direkt studiert, erhält auch mit über 30 noch Bafög. Es darf aber zwischen Abitur und Studiumsbeginn keine Pause liegen, das bedeutet, man muss zum nächst möglichen Zeitpunkt sein Studium beginnen. Es gibt auch noch weitere Ausnahmen für das Bafög mit 30. Das Bafög ist dann übrigens elternunabhängig, jedoch nicht, wie beim Schüler-Bafög, darlehensfrei.

Heiratet man, wird das Gehalt des Ehepartners angerechnet, wodurch sich der Betrag drastisch ändern kann.

Ich hatte mich telefonisch noch mal informiert, da ich doch noch einige Fragen hatte. Zum Beispiel wie es mit dem Nachweis aussieht, der belegt, dass ich nicht (mehr) bei den Eltern wohne. Fürs Schüler-Bafög reichte die Meldebescheinigung der Stadt Aachen aus. Denn dort ist vermerkt, wer sich umgemeldet hat: in meinem Fall also ich alleine.

Jetzt sagte mir die Dame am Telefon, das reiche nicht aus als Nachweis. Es gibt ein extra Mietbescheinigung-Formular vom Bafög-Amt. Ich habe ihr dann die Situation erklärt, dass ich nicht zur Miete wohne, weil meinem Freund das Haus gehört. Sascha und ich haben uns das Formular angeschaut und würde er die Richtigkeit der gemachten Angaben auf dem Wisch unterschreiben, wäre das ja falsch! Ein bißchen Recherche seinerseits hat ergeben, dass die Meldebescheingung auch ausreicht. Also werde ich die Kopie einfach hinzufügen und schauen, was passiert. Denn eine andere Möglichkeit, nämlich einen Untermietvertrag zu machen, kommt auch nicht infrage, da er wegen der Mietwohnung, die er besitzt, schon Steuern zahlt. Für einen Untermieter fallen ja dann auch Steuern an. Ansonsten, so sagte mir die Dame, soll ich eine Erklärung über die Situation abgeben. Am besten mache ich einfach beides: Meldebescheinigung und Erklärung.

Auch erklären soll ich das Fehlen des Formblattes 3. Dort geht es nämlich um das Einkommen der Eltern. In meinem Fall brauche ich das ja nicht. Damit aber der Sachbearbeiter das auch erkennt und nicht denkt, “Oh, Blatt 3 fehlt, können wir also nicht bewilligen, weg damit.”, soll ich noch ein Schreiben aufsetzen, in dem ich erkläre, dass bei mir eine elternunabhängige Förderung möglich ist, da ich vom zweiten Bildungsweg komme.

Ist das alles kompliziert!

Krankenversicherung?

Hier kann ich nur für die Barmer GEK sprechen: ich muss mich selber versichern und den kompletten Beitrag – auch als Student – zahlen. Danach habe ich extra gefragt und hier wird keine Ausnahme gemacht, ob man vom zweiten Bildungsweg kommt oder nicht. Das ist schon ein Batzen Geld, zumal das Bafög-Amt nur 71 Euro Zuschuss für die Versicherung gibt.

Mein Tipp: Heiraten. 😉 Dann gibt es zwar unter Umständen kein Bafög mehr, aber man muss auch nicht mehr die 170 Euro zahlen. Blöd ist’s nur, wenn der Partner privat versichert ist. Trifft in unserem Fall aber nicht zu.

Das mit der Krankenkasse habe ich schon recht früh geklärt, als ich nämlich meinen Minijob begonnen habe. Denn auch hier muss man den ganzen Beitrag zahlen.

Übrigens…

Habt ihr schon gesehen, dass die Vermögensbeiträge erhoben wurden? Außerdem empfehle ich euch den Bafög-Rechner, falls ihr euch unsicher seid, ob ich überhaupt Bafög bekommt und wenn doch, wieviel euch zusteht. Da geht auch hervor, welcher Betrag zurückzuzahlen ist. Wenn ich mir das vor Augen führe, bin ich froh, dass ich weder Miete noch ein Auto bezahlen muss.

Bald geht es los!

Doch bevor es soweit ist, besuche ich noch den Informatik-Vorkurs. Dabei geht es aber nur um Programmieren – hier wird Java gelehrt. Informatik ist doch nicht (nur) programmieren! Was ist denn mit linearer Algebra? Diskrete Strukturen?

Der Kurs ist freiwillig und kostet nix. Dafür läuft er den ganzen Tag. Zwischendurch ist eine Mittagspause. Hierfür muss ich mir noch die Gästekarte besorgen, da der Kurs noch im September ist und ich erst ab Oktober Studentin bin. Dann kann ich sicher auch die BlueCard abholen, mit der man anscheinend unter anderem in der Mensa bezahlen kann.

To Do

Bafög beantragen
Gästekarte besorgen

 

Im nächsten Artikel erfahrt ihr, welche Gedanken und Erwartungen ich habe. Fragen könnt ihr mir gerne stellen.