#verenastudiert: was macht die Masterarbeit?

#verenastudiert: was macht die Masterarbeit?
Photo by Drew Beamer / Unsplash

Vor über einem Monat habe ich die Masterarbeit angemeldet und ich liege gut in der Zeit. Die ersten Seiten sind geschrieben, die Interviews geführt und transkribiert und ich bin sehr zufrieden mit mir und meinem Fortschritt.

Planung, Literaturrecherche & Notizen  

Letztes Jahr habe ich ein Bullet Journal angefangen, weil Vera mich damit angefixt hat. Allerdings konnte ich mich einfach nicht mit dem Konzept anfreunden, zumal ich ja auch immer einen Kalender benutze. Noch zusätzlich ein Bullet Journal ist also sinnlos. Aber damit das Notizbuch nicht unbenutzt herumliegt, habe ich es für die Planung meiner Masterarbeit wieder hervorgeholt.

Den Zeitplan habe ich dann aber doch in Excel gemacht, weil ich digital viel besser löschen und herumschieben kann. Eine Möglichkeit wäre auch, Notion zu benutzen. Damit kann man nämlich u. a. auch Timelines erstellen. Wer Aeon Timeline hat, kann das auch damit machen. Das ist dann noch umfangreicher.

Zeitplan oder zumindest ein Versuch

Die Seiten des Notizbuchs teile ich mir dann so ein, dass ich auf jede Seite vier Tage reinpacken kann. So habe ich dann auch Platz für die täglichen Todo-Listen. Ich mag Todo-Listen! Besonders hübsch sieht meine Version jetzt nicht aus, aber es geht ja darum, dass ich einen Überblick habe über alles, was ich machen muss. Und dafür muss es nicht besonders schön sein. Zu viel Schnickschnack, Zeichnungen von Blümchen oder sonstigem Kram, Kalliegraphie und Lettering lenkt nur von der eigentlichen Arbeit ab.

Kalenderansicht in meinem Notizbuch mit To Do-Listen und PostIts (habe versucht, etwas wie ein Kanban Board nachzuahmen)

Für die Literaturrecherche benutze ich Google Scholar. Hier gebe ich die entsprechenden Stichworte auf Englisch ein (auf Englisch, weil die Suche viel mehr Ergebnisse liefert und es einfach die Standardsprache für Paper ist).

Oft nutze ich auch die Literaturangaben in den Papern und wurschtel mich dann durch sämtliche Paper durch. Die verwendeten Quellen durchzugehen ist sowieso wichtig, vor allem, wenn es auch "nur" zitierte Textstellen sind. So kann ich mich dann auf das Original beziehen.

Die Paper lade ich als PDF runter und drucke sie nicht aus. Das wäre sicher auch eine Idee, aber auch Papierverschwendung. Und dann geht es an die Notizen.

Notizbuch und iPad auf Gartentisch

Bei der Recherche habe ich es zuerst mit handschriftlichen Notizen versucht, aber warum habe ich mir denn nach meiner Bachelorarbeit 2020 ein neues iPad gekauft? Also, Apple Pencil in die Hand genommen, links auf dem Display Preview mit dem entsprechenden Paper, was ich durchgehen möchte hingeschoben, rechts Goodnotes offen. Auch hier habe ich wenig Wert auf Ästhetik gelegt, sondern auf Effizienz. Was nützt es mir, langsam und ordentlich meine Notizen zu malen, wenn ich auch schnell schreiben kann. Das sieht dann zwar nicht instagrammable aus, aber soll's ja auch nicht sein. Man sollte sich nicht zu sehr von den ganzen studygram, studytube-Menschen beeinflussen lassen. Ich habe nichts gegen hübsch geschriebene Notizen. Wer das kann und wer dadurch nicht zu sehr von der eigentlichen Aufgabe abgelenkt wird, kann das gerne machen. Für mich ist das aber nichts. Mir ist wichtig, dass alles richtig notiere (also auch mit Quellenangaben) und es noch lesen kann.

Anschließend habe ich die Notizen in Word getippt und dabei in meine eigenen Worte (wenn nicht schon geschehen) umgewandelt. Die Paper und andere Literatur habe ich in Zotero eingepflegt, sodass ich die Literaturangaben schnell einfügen kann. Weitere Literaturverwaltungsprogramme sind z. B. Endnote (nur für Windows) und Mendeley.

weitere Schritte

Für die Interviews habe ich einen Leitfaden geschrieben, den ich dann an meinem Mann schließlich mal getestet habe, um Kritik auch von einem Laien zu bekommen. Gleichzeitig haben meine Betreuerinnen den Leitfaden auch noch bekommen.

Für die Interviews habe ich Verwandte, Bekannte und Unbekannte befragt. Ich konnte z. B. auch ein paar Frauen vom Stricktreff meiner Mutter gewinnen. Aufgenommen habe ich die Interviews mit der Voice Memo-App auf meinem iPhone. Vom MacBook kann ich dann auch direkt auf die Aufnahmen zugreifen. Zum Transkribieren verwende ich MAXQDA (die Version von 2018), was ich auch zur Analyse nehme. Ich habe mit dem Programm schon sehr oft gearbeitet und bin damit einfach vertraut. Zwar bin ich kein Profi darin, aber die wichtigsten Funktionen kenne ich.

Gerade bin ich am Kategoriensystem und gleichzeitig erstelle ich einen Fragebogen für den zweiten Teil meiner Untersuchung. Hierfür benutze ich Qualtrics. Auch das Tool ist mir vertraut, weil wir das, ebenso wie MAXQDA, am Lehrstuhl verwenden.

Demnächst werde ich also auf Twitter & Co einen Link zum Fragebogen posten. Vor der Auswertung habe ich etwas "Angst", aber meine Betreuerinnen sind ja für mich da. Ich würde Auswertung gerne mit R machen, müsste mich da aber noch mal reinfuchsen.

Es geht also voran mit meiner Masterarbeit. Eigentlich bin ich ja etwas traurig, dass mein Studium bald vorbei ist. Noch trauriger bin ich, dass der gesamte Master online war und ich die Uni das letzte Mal Anfang 2020 von innen gesehen habe. Ganz zu schweigen davon, dass ich meine Kommilitonen seitdem auch nicht mehr in echt gesehen habe.

Aber ich hoffe, dass der Abschluss mir neue Türen öffnet und ich weiterhin neue Dinge lernen werde. Was genau mein Plan für nächstes Jahr ist, weiß ich noch nicht.