Wie ich einmal ins Reformhaus ging, um Vanille zu kaufen und mit frisch gefärbten Haaren wieder rauskam

Manchmal, wenn ich nach der Schule aus dem Bus in Aachen aussteige, spaziere ich noch gerne durch die Stadt. Zum Shoppen oder einfach nur Schlendern. Alleine. Dann stört mich niemand oder zerrt mich in irgendwelche Geschäfte, die ich nicht mag.
Am letzten Schultag vor den Osterferien war ich früher in der Stadt als sonst und so ging ich zum Reformhaus, weil mein Glas Vanille fast leer war. Außerdem wollte ich mir neues Henna für die Haare kaufen. Also schaute ich mich im Laden um und wollte zum Regal mit den Haarfarben. Doch da saß eine Frau mit einem Handtuch um den Kopf. Eine andere hantierte herum. Sie trug ein Namensschild mit einem Firmenlogo. Etwas irritiert schaute ich an ihnen vorbei und sagte, dass ich nach Henna suchte.

Header: Meine Haare

Meine haarige Story in Kürze

Die Frau mit dem Schild war von Sanotint. Sie erklärte mir, dass die Haarfarben zu 95% aus natürlichen Stoffen beständen. 5% wäre Chemie – aber ohne Ammoniak und so ein Zeug. Seit Jahren färbe ich meine Haare bereits mit Henna. Ich glaube, 2008 habe ich sie zuletzt mit Chemie gefärbt. Was mich nur an Henna stört ist, dass meine Haare nicht so kräftig rot bleiben. Eigentlich habe ich dunkelblonde Haare. Keine sehr schöne Farbe. Als Teenager habe ich mir blonde Strähnen färben lassen, dann waren sie mal komplett blond, irgendwann kam ich auf Rot, bis ich mal zu Schwarz gegriffen habe. Viel experimentiert habe ich nie. So kam ich nie auf die Idee, die Haare grün zu färben oder gar abzurasieren, Dreads zu machen oder sonstige Verrücktheiten. Schwarz war schon das Übelste, vor allem für meine Mutter. Obwohl ich ‘schon’ über 20 war, hat sie einen riesen Aufstand gemacht.

Als Kleinkind hatte ich immer eine Pilzkopffrisur. Meine Mutter war nie besonders geschickt, was Flechtfrisuren anging, so war die einfachste Lösung, meine Haare auf Kinnlänge zu halten. Ich erinnere mich aber auch dunkel daran, dass ich in der Grundschule mal schulterlange Haare hatte.

Mit 12 etwa hatte ich meinen Pony satt und ließ ihn wachsen. Mittlerweile ist sowas ja wieder modern, für mich aber keine Option mehr!
Bis vor kurzem hatte ich lange Haare – bis zu den Schultern etwa. Dann las ich auf Facebook von einer Spendenaktion für krebskranke Frauen. Man konnte sich die Haare für 5 Euro schneiden lassen oder, wenn man einen Zopf von 25cm Länge spendete, sogar umsonst.

neue Frisur: vorher & nachher

vorher: lang

vor dem Frieurbesuch

Zopf ab

Zopf ab!

frisch gefärbt

frisch gefärbt

 

 

 

 

Etwas ungewohnt ist die Haarlänge ja schon und ehrlich gesagt: ich vermisse meine langen Zotteln! Auch, wenn ich sie oft verflucht habe. Zu glatt, zu fein, zu dünn. Nix hält. Ich kann keinen Dutt machen, weil die Spangen rausrutschen. Locken funktionieren nicht. Einzige Möglichkeit: Zopf!
Jetzt sind sie ab. Viel machen kann ich mit den Haaren immer noch nicht. Da ich mir abends die Haare wasche, hilft auch Föhnen nichts, denn am nächsten Morgen sind sie ja wieder platt. Zumal ich sie auch nie so schön hinbekomme, wie die Dame im Reformhaus. Sie hat mir nach dem Färben die Haare so schön in Form geföhnt! Richtig voluminös sahen sie aus.

Achja, das Färben!

Umsonst die Haare färben zu lassen ist schon was. Warum nicht einfach mal machen lassen?

Ich wollte ein schönes Rot und sie mischte mir aus einer Tube Nummer 29 und 1/4 Tube 22 etwas zusammen.

Obwohl ich eigentlich nur noch mit Henna färben wollte, bin ich doch von Sanotint begeistert. Das ‘Problem’ bei Henna ist, dass sich im Haar beim Färben dicke Klumpen bilden. Ihr könnt euch denken, was das für eine Sauerei in der Badewanne ist!
Der Geruch ist nicht schlimm, im Gegenteil. Auch, dass das angerührte Hennapulver so nach Kuhmist aussieht, stört mich nicht. Es ist nur einfach so viel Arbeit. Es gibt zwar mittlerweile auch Colorcreams, aber leider nicht in Rot!

Preislich ist Sanotint etwas teurer als Henna. Vor allem, wenn man zwei Farben mischen möchte. Mit knapp 13 Euro pro Packung ist das schon nicht ganz billig. Zum Glück färbe ich eh nicht alle 6 Wochen, sondern lasse mehrere Monate verstreichen.

Mit Sanotint werde ich mir bestimmt wieder die Haare färben!

Bevor ich den Laden verließ, kaufte ich übrigens auch noch meine Vanille. 😉

 

P.S.: Das ist kein ‘Sponsored Post’. Ich wollte euch nur davon erzählen, falls andere auch auf der Suche nach einer neuen Haarfarbe oder Marke sind.