Die besten Bücher, die ich 2022 gelesen habe – Teil 3/3
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2022 fühlt sich jetzt schon an, als wäre es eine Ewigkeit her. Dabei ist das neue Jahr gerade mal einen Monat alt. Zeit also, für Teil 3 meiner "Die besten Bücher, die ich 2022 gelesen habe"-Reihe (Teil 1 und Teil 2 noch mal nachlesen?).
"Everything I Never Told You*" von Celeste Ng handelt von einer Chinesisch-Amerikanischen Familie in den 1970er Jahren, Geheimnissen, Träumen, Wünschen und der Suche nach Antworten nachdem die mittlere Tochter tot im nahegelegenen See gefunden wird. Wer trägt die Schuld? Was hat der Bad Boy aus der Nachbarschaft damit zu tun, wenn überhaupt? Es ist ein trauriges Buch. Normalerweise lese ich sowas nicht gerne. Aber ich versuche ja, mich immer mehr von Genre romance zu lösen und mehr Bücher über andere Kulturen, andere Themen zu lesen. Dazu gehört eben auch, dass ich nicht nur feel good-Bücher lese, sondern auch welche, die mich nachdenklich zurücklassen oder auch traurig.
"Get A Life, Chloe Brown*" von Talia Hibbert ist das letzte Buch meiner neun 5-Sterne-Bücher. Oben habe ich zwar geschrieben, dass ich versuche, mich von romance zu lösen, aber das klappt nicht immer. Was mich am meisten stört an Büchern aus diesem Genre ist, wie Frauen und Männer dargestellt werden. Frauen sind klein, hilflos und haben im "besten Fall" einen wenig bezahlten Job als der Mann. Außerdem sehen die Frauen meistens eher durchschnittlich aus. Der Mann ist immer sehr groß, sehr gut "gebaut" und sieht extrem gut aus. Am "besten" ist es auch, wenn der Mann ihr Chef ist, ihr Vermieter oder in sonst einer "Machtposition" ist. Meistens wird die Frau auch nicht aus Frau (woman) bezeichnet, sondern als girl, während der Mann aber tatsächlich auch als solcher bezeichnet wird.
In Talia Hibberts Roman hatte ich das Gefühl, dass es kein solches Machtverhältnis gibt und die Protagonistin wird als eigenständige Person bezeichnet, die selbstständig arbeitet und zudem nicht arm ist. Sie hat eine chronische Erkrankung, die zwar dafür sorgt, dass sie manches nicht machen kann, aber es wird nicht so dargestellt, als würde sie ihr Leben trotz der Erkrankung meisten, sondern eben wie ein gesunder Mensch lebt und behandelt werden will. Ich fand die Charaktere sehr sympathisch, die Beziehung zwischen den beiden war fließend und nicht schnell, so wie in manch anderen Romanen (kennenlernen, zwei Tage später ist es schon Liebe oder so).
Ich wünschte nur, dass ich mir zu den Büchern Notizen gemacht hätte. Eine Markierung im Kindle habe ich aber gefunden, auf Seite 292:
You don’t always have to be okay.
Und mit diesen Worten ist diese 3-teilige Reihe auch beendet.
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