Gedanken über das Schreiben

Gedanken über das Schreiben

Schon als Kind habe ich gerne Geschichten geschrieben. Mein Berufswunsch: Autorin. Seitenweise habe ich Collegeblöcke gefüllt. Später bin ich auf Word umgestiegen. Ich hatte Geschichten sogar auf Diskette gespeichert. Was man halt zu einer Zeit machte, als es noch keinen Cloud-Speicher gab. 

Mittlerweile bin ich über 30 und bin immer noch keine Autorin. Wobei – ab wann kann man sich eigentlich so nennen? Wenn man ein Buch veröffentlicht hat? Oder einen Roman zumindest beendet hat? Oder wenn man nur so schreibt? 

Jedenfalls möchte ich den Traum endlich verwirklichen. Was oder wer mich daran hindert? Ganz einfach: ich selber stehe mir im Weg. 

Etliche Romane habe ich begonnen zu schreiben; ich habe sogar geplottet, mir also viele Gedanken gemacht sowie Figuren überlegt. Doch bisher habe ich keinen fertig gestellt. Früher, als Kind, passierte es schon mal, dass ich einen »Roman« zu Ende geschrieben habe. Davon habe ich natürlich keine mehr, glaube ich. Ob die Diskette noch existiert, weiß ich nicht. Selbst wenn: ich kann mit diesem Relikt heute nichts mehr anfangen. 

Vielleicht mache ich mir einfach zu viel Druck. Ständig denke ich, dass das, was ich so schreibe, niemand lesen wird, dass es schlecht ist, langweilig. Wenn ich dann aber Bücher lese, denke ich mir, dass ich mir gar keine Sorgen machen muss. Denn Menschen lesen alles – egal wie schlecht es ist, irgendjemandem gefällt es. Aber ich möchte keinen Roman veröffentlichen, der schlecht ist, der »irgendjemandem« gefällt. Doch wenn ich nichts veröffentliche, niemanden lesen lasse, was ich schreibe, kann ich auch nicht wissen, ob es schlecht ist. 

Was also tun? Mir weiter Gedanken machen über das, was ich fabriziere und wie es bei Lesern ankommen könnte? Und mich dadurch am Schreiben hindern? Oder einfach machen, anderen mal zeigen, was ich schreibe? Ich werde nicht die nächste J.K. Rowling sein oder tiefgründige Romane wie – mir fällt niemand ein, weil ich keine tiefgründigen Bücher lese – schreiben. Aber trotzdem möchte ich einen Roman schreiben, der gefällt. 

Ich sollte also einfach schreiben, mir die Zeit nehmen, Ziele setzen, mich nicht ablenken lassen. Einfach machen!