Montagsfrage #28 — Wie hat sich dein Leseverhalten innerhalb der letzten zehn Jahre (nicht) verändert?

Montagsfrage #28 — Wie hat sich dein Leseverhalten innerhalb der letzten zehn Jahre (nicht) verändert?

gefunden im Medienjournal Blog von Wulf, organisiert von Lauter&Leise

tl;dr: Früher: bevorzugt historische Romane gelesen. Heute mehr ChickLit, Romance, mittlerweile lese ich auch Graphic Novels und Comics sowie Science Fiction und Klassiker. Viel gelesen habe ich aber trotzdem immer schon, wobei sich das Verhalten durch den Blog und Social Media dahin gehend verändert hat, dass ich schneller auf neue Bücher und Autoren aufmerksam werde. Als ich den Bücherblog 2008 gegründet habe, war Social Media noch nicht weit verbreitet. Es gab vor allem kein Instagram.

Die Montagsfrage kann ich ganz eindeutig beantworten: mein Leseverhalten hat sich tatsächlich sehr verändert. Greifen wir doch mal ganz tief ins Blogarchiv (aus irgendeinem Grund funktioniert das Archiv-Widget nicht). Ich lese nämlich heute andere Bücher als damals. Welche, zeige ich euch jetzt.

Ganz tief bedeutet ins Jahr 2008, dem Jahr, in dem mein Bücherblog geboren wurde. Damals habe ich bei einem Fotowettbewerb der Stadt Herzogenrath, meiner Heimat, den dritten Platz belegt und einen Einkaufsgutschein gewonnen. Wo löst eine damals fast 23jährige Leseratte den Gutschein am besten ein? Na, in der örtlichen Buchhandlung!

Historische Romane

Von besagtem Gutschein habe ich mir unter anderem ein Buch vom Ralf Schmitz gekauft sowie einen Roman von Rebecca Gablé. Letztere habe ich damals total gerne gelesen. Das Buch von Ralf Schmitz habe ich mal einer Kollegin gegeben und würde heute auch nichts mehr von ihm lesen. Damals aber fand ich ihn witzig und sein Buch hat sogar meine Mutter gelesen. Was Rebecca Gablé betrifft: auch hier hat sich mein Geschmack stark verändert. Historische Romane habe ich 2008/09 verschlungen. Ich war damals auf einem Berufskolleg und machte eine schulische Ausbildung (die ich nicht beendet habe). Mein Deutschlehrer bekam immer von Verlagen sämtliche Romane zum Rezensieren. Diese hat er mir dann geschenkt, weil er gar nichts damit anfangen konnte. So habe ich immer noch eine ganze Menge solcher Romane bei meinen Eltern stehen. Gemeinsam mit den Avalon-Büchern von Marion Zimmer-Bradley übrigens. Die zählen vielleicht nicht ganz zu den historischen Romanen …

Ganz früher, mit 18/19 habe ich übrigens auch gerne Fantasy gelesen sowie Bücher von Wolfgang Hohlbein. Dazu findet ihr in meinem Blogarchiv allerdings nichts, da ich in dem Alter noch keinen Blog hatte (die Betonung liegt auf noch).

Romane in Briefform

Erinnert ihr euch an “Gut gegen Nordwind” und “Alle sieben Wellen” von Daniel Glattauer? Diese beiden Bücher stehen auch noch im heimischen Regal. Mittlerweile würde ich Bücher, die in Brief- oder E-Mail-Form geschrieben sind, nicht mehr lesen. Warum, kann ich gar nicht sagen.

ebook vs. print

Bis Ende 2012 konnte ich mir nicht vorstellen, ein ebook zu lesen. Bücher ins Regal zu stellen, fand ich schon früher toll und ebooks machen sich nicht so gut im Regal. Aber als mein Freund mir meinen Kindle schenkte, habe ich das dann doch mal ausprobiert. Und seitdem genieße ich die Vorteile von ebooks: schnell verfügbar, weniger Gewicht in der Handtasche, günstiger als gedruckte Bücher.

Eine Weile habe ich wirklich nur noch digitale Bücher gelesen, bis mir die physischen dann doch fehlten. Mittlerweile lese ich nach Lust und Laune beides. Besonders schöne Ausgaben oder Graphic Novels sind als gedruckte Bücher besser. Bilder lassen sich auf meinem Kindle zwar anzeigen, aber durch das Display sind sie nicht mehr so gut und außerdem laden Bilder länger.

Veränderungen durch den Blog?

Das Bloggen hat mein Leseverhalten schon verändert. Im Gegensatz zu früher nutze ich nun Goodreads, um Bücher zu organisieren, einzutragen, wann ich was gelesen habe und so weiter. Ich hatte früher mal eine Buchdatenbank, die es für etwa 15€ gab. Die war gut, sah zwar designmäßig damals schon alt aus, aber tat, was sie sollte: Bücher verwalten. Nach meinem Umstieg auf Mac im Jahr 2011 konnte ich das Programm aber nicht mehr nutzen, aber damals gab es ja auch schon Goodreads.

Ich glaube, dass ich durch das Bloggen, andere Blogs, Instagram etc. mehr Bücher kaufe, mehr mitbekomme, was es Neues gibt und auch mehr lese. Da ich aber früher nicht notiert habe, welche Bücher ich gelesen habe, weiß ich nicht, ob das wirklich so ist. Ich kann nur raten. Eine Leseratte war ich aber als Kind schon.

Fundstück

Und dann ist mir aufgefallen, dass ich schon mal ein Buch von Nicolas Barreau gelesen habe: “Die Frau meines Lebens” nämlich, gekauft 2009 und laut Goodreads tätsächlich gelesen (2011). Ganz schwach erinnere ich mich, aber nur so ganz langsam. War dann also kein besonders einprägsames Buch, obwohl ich es mit 4 Sternen bewertet habe. Kurz hatte ich gerade übrigens überlegt, ob das nicht das Buch war, was ich Anfang des Jahres abgebrochen hatte, aber nein, es ist ein anderes.

Und heute?

Historische Romane lese ich gar keine mehr, zumindest nicht mehr diese Art wie damals. Ich habe auch keine neueren Bücher von Rebecca Gablé mehr gekauft. Nach “Hiobs Brüder” ging für mich eine Ära zu Ende. Sozusagen.

In den vergangenen Jahren, seit ich meinen Kindle habe, konnte ich mich für ChickLit, also Frauenromanen, begeistern, aber auch für Romance – ihr merkt an den Genres schon die Sprache: es passiert selten, dass ich mal ein Buch auf Deutsch lese, wenn das Original Englisch ist. Tatsächlich bevorzuge ich mittlerweile eher englischsprachige Autoren. Trotzdem lese ich aber auch hin und wieder auch etwas Deutschsprachiges. Momentan lese ich zum Beispiel endlich “Momo” von Michael Ende.

Doch von Romance möchte ich langsam wegkommen, weshalb ich in diesem Jahr auch noch kein einziges aus dem Genre gelesen habe.

Es ist schwer zu beschreiben, welche Bücher ich mittlerweile lese. Querbeet trifft es am besten. Das beschreibt auch ein wenig meinen Musikgeschmack, wobei ich immer noch Metal und Rock allem anderen vorziehe. Es gibt auch auch Grenzen, sowohl bei Buchgenres als auch bei der Musik. Techno und Schlager sind wohl das Pendant zu Thriller.

Und dann wäre da noch der Stil der Blogartikel…

Habt ihr euch die verlinkten Blogartikel angeschaut? Wenn ihr mal weiter in den alten Artikeln von 2008 bis etwa 2010 stöbert, werdet ihr merken, dass ich damals wenig wert auf vernünftige Titel gelegt habe. Auch waren die Artikel sehr kurz, teilweise nur schlecht bebildert und wenig ansprechend gestaltet. Ich will nicht behaupten, dass meine Artikel nun total professionell sind, aber im Vergleich zu damals haben sie sich stark verändert. Ich bin ja nun auch älter und weiser geworden, habe immer mehr übers Bloggen gelernt und auch in der Blogosphäre und der Art, wie man Artikel schreibt, hat sich so einiges getan.

Wie hat sich euer Leseverhalten verändert?