Patchwork-Tasche aus alten Jeans und Stoffresten

Vor einiger Zeit habe ich sämtliche Jeans, die mir zu eng geworden sind und/oder im Schritt gerissen sind (und durch das Flicken auch zu eng wurden), aussortiert und in eine Tüte gepackt. Statt sie wegzuwerfen, wollte ich aus den Jeans etwas nähen. Auf Pinterest habe ich verschiedene Ideen, die mir gefallen, abgespeichert. Nicht alles, was andere aus alten Jeans zaubern, gefällt mir. Aber Patchworktaschen z. B. in Kombination mit anderen Stoffen finde ich schon ganz hübsch.

In meinem Fundus war noch ein Stoffset von Tchibo für eine Wendetasche. Eine Vorlage für die Tasche ist auch dabei. Das Set habe ich mal vor Jahren gekauft, aber nie etwas damit gemacht. Für das Projekt aber ist das ideal, denn so hatte ich direkt Stoff für das Innere meiner Tasche und eine Vorlage.

Material:

  • verschiedene Stoffreste
  • alte Jeans
  • Stecknadeln oder Stoffklammern, Stoffschere und Rollschneider, Stifte zum Markieren/Schneiderkreide, großes Lineal (Patchworklineal), Schneidematte und Patchwork-Schablonen (ich hab das Set von Prym. Das beinhaltet verschiedene Größen und sowohl Quadrate als auch Dreiecke und es liegt eine Anleitung bei)
  • Nähmaschine und passende Nadeln sowie Garn
  • Vorlage für die Tasche
  • optional: Reihgarn oder Aqua Fixiermarker (Prym)

Schritte:

  1. Stoffe aussuchen und am besten bügeln (etwas, was ich meistens vermeide, aber ich hab jetzt endlich ein neues Bügelbrett!)
  2. Zuschneiden auf gewünschte Größe (mit Patchwork-Schablonen oder einfach ganz frei, wie man's mag) und die Stoffstücke auf der Vorlage zurechtlegen
  3. Mit der Nähmaschine die Stoffe zusammennähen. Ich hab die vorher mit Stecknadeln oder Reihgarn richtig aufeinander gesteckt, damit ich auch nichts falsch mache (z. B. rechts auf links nähe oder sowas)
  4. Den Futterstoff ebenfalls zurechtschneiden anhand der Vorlage (hier habe ich den Stoff aus dem Set benutzt, aber man kann hier natürlich auch Reste nehmen oder eine alte Kissenhülle oder was sonst noch so rumliegt)
  5. Ich habe die Tasche dann nach der Anleitung des Taschen-Sets genäht. Etwas tricky war der Taschenboden. Hier habe ich mir dann vermutlich auch meine Maschine kaputt gemacht

Nähmaschine verabschiedet sich

Nachdem ich die Ecken des Bodens zusammengenäht habe, habe ich oben weitergemacht und es lief auch alles gut ... Bis plötzlich die Nadel meinte, dass sie sich jetzt nicht mehr richtig absenken lassen möchte. Da habe ich erst mal gestutzt. Ist ein Faden irgendwo drin? Hinter der Klappe unten sah alles gut aus. Vorsichtshalber habe ich aber noch mal nachgeölt und alles abgepinselt. Der Oberfaden sah auch gut aus. Alles saß richtig. Nach ein paar Versuchen, das Handrad manuell zu drehen, stellte ich fest: die Maschine will nicht mehr. Die Nadel senkt sich nicht mehr ab, es geht nur sehr schwer. Da war ich fast fertig mit der Tasche und dann sowas!

Ich tippe mal darauf, dass die Stofflagen des Bodens einfach zu dick war, denn ich habe hier die Seiten eingeklappt und zusammengenäht. Dann noch die verschiedenen Stoffarten, vor allem Jeansstoff (aber das waren keine dicken Stoffe, sondern dünne). Verwendet habe ich eine Universalnadel, keine Jeansnadel. Ich habe auch mal die Nadel entfernt und versucht, das Handrad ohne Nadel zu drehen – selbes Ergebnis. Die Maschine klemmt einfach.

Wie geht's weiter? Ich könnte die Tasche mit der Overlock zu Ende nähen. Aber die Maschine ist nicht dafür gemacht, einfach nur zusammenzunähen. Also werde ich in nächster Zeit mal in dem Nähmaschinenladen in Aachen anrufen und fragen, ob sie sich die Maschine mal angucken können und wie teuer die Reparatur ist. Eigentlich wollte ich das diese Woche machen, weil ich noch Urlaub hatte. Aber das Wetter war einfach so mies und wir waren Montag schon in der Stadt und ich hatte einfach keine Lust mehr auf weitere Menschen.

Vielleicht gönne ich mir ja auch mal eine neue Nähmaschine, aber eigentlich funktioniert meine Singer Tradition 2263 (gekauft ca. 2013 bei Tchibo, evtl. auch früher) ja gut, warum also Geld für eine neue ausgeben? Die Overlock (Medion MD 16600) hab ich umsonst von meiner Tante bekommen, weil sie die mal vor ein paar Jahren gekauft, aber dann nicht benutzt hat. Zum Ausprobieren für mich ist die also ideal, da ich gerne Kleidung nähe und vor allem Jerseystoffe verwende.

Mal sehen, wann ich mich also mal um die Reparatur kümmere. Bis dahin habe ich zum Glück noch ein paar Strickprojekte, denn auch die Wolle muss mal aufgebraucht werden.

Habt ihr schon mal aus Jeans-Resten etwas genäht? Erzählt mir gerne von euren Projekten. Ich hab noch jede Menge Reste, die verarbeitet werden wollen.