Rezension: Kornblumenblau (Christian Schünemann & Jelena Volić)
Das Buch habe ich im vergangenen Jahr auf der Litblog in Köln erhalten.
Eigentlich bin ich keine Krimileserin. Aber nachdem ich letztes Jahr auf der Litblog Convention einfach mal dem Vortrag von Christian Schünemann und Friedrich Dönhoff gelauscht habe, wollte ich dem Genre eine Chance geben. Zumal mir ihre Krimis nicht so gruselig erschienen. Am Ende bekam man auch noch ein paar Bücher. “Daily Soap” habe ich bereits letztes Jahr gelesen. Nun war “Kornblumenblau*” an der Reihe.
Während ich mit anderen Büchern in Lände wie die USA oder England reise, manchmal auch in Deutschland bleibe, nahm mich “Kornblumenblau” in ein Land, von dem ich bisher nicht viel wusste. Nein, falsch: von dem ich nichts wusste. Serbien ist für mich völlig unbekannt, sowohl weiß ich nichts von der Politik, noch von der Vergangenheit.
Auf sehr ruhige Art wird der Leser mitgenommen in politische Machenschaften, Militär und das Leben in Belgrad. Milena Lukin ist keine Polizistin, sondern Kriminologin. Sie will das Rätsel um den Tod zweier Gardisten lösen und gerät selber in Gefahr. Die meiste Zeit begleitet man sie. Wie sie ihren Sohn vom Flughafen abholt oder ihre Habilitation versucht zu schreiben, wie sie sich mit ihrem Lada durch den Belgrader Verkehr schlängelt oder vor ihrem geheimnisvollen Verfolger flüchtet.
Anders sind die Szenen, in denen man mehr über den Verfolger erfährt. Hier geht es rauher zu und der Schreibstil unterscheidet sich deutlich. Gut gemacht, finde ich. Das gibt dem ganzen noch mehr Dynamik.
Es gibt nichts schlechtes, was ich über den Krimi schreiben kann. Die Erzählweise hat mir sehr gefallen. Ich konnte mir die unbekannte Stadt, das unbekannte Land vorstellen. Und obwohl “Kornblumenblau” ein Krimi ist, gab es keine Stelle, an der ich irgendwie Angst hatte oder mich gruselte. Wahrscheinlich habe ich einfach eine falsche Vorstellung von Krimis. Oder Schünemann und seine Mit-Autorin Jelena Volić haben einfach eine Art zu schreiben, die mich vergessen lässt, dass es ein Krimi ist, den ich da gerade in der Hand halte.
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