Rezension: London Calling von Annette Dittert
Das Buch lag nun fast ein ganzes Jahr auf meinem Stapel ungelesener Bücher und schaute mich immer wieder an, wenn ich an dem Bücherturm im Wohnzimmer vorbeiging. Also war es nun wirklich zeit, mich dem Buch von Annette Dittert zu widmen.
Sachbücher lese ich selten und sie zu rezensieren, ist auch nicht ganz einfach, finde ich. Annette Dittert hat viele Jahre als Auslandskorrespondentin bei der ARD gearbeitet und aufgrund ihres Jobs in verschiedenen Städten auf der Welt gelebt. Ihre letzte Station, bevor sie nach London zog, war New York.
Die Journalistin lebt auf einem Kanalboot namens Emilia in Little Venice nördlich vom Hyde Park. Von ihrem Boot aus konnte sie das Haus von Michael Bond, dem Erfinder des Paddington-Bärs, sehen. Den Autor hat sie auch für ihr Buch besucht. Er schien ein symapthischer Mann gewesen zu sein. Doch sie hat nicht nur berühmte Persönlichkeiten getroffen, um über England und den Brexit zu sprechen, sondern auch ganz gewöhnliche Menschen, wie den Besitzer eines Süßigkeitenladens in Derbyshire, einen Bootsbauer und einen Mann, der ein Gangsterpaar aus Bethnal Green kannte. Dittert gibt Einblicke nicht nur in das England und London der Reichen, sondern zeigt auf, wie die andere Seite ist, wie die armen Menschen leben und wie krass der Unterschied ist zwischen arm und reich.
Trotz der ganzen Sache mit dem Brexit hat das Buch Lust darauf gemacht, dieses Land noch weiter zu erkunden, vor allem London. Denn Annette Dittert hat zwar ein Sachbuch geschrieben, aber auf einer Art, die nicht langweilig ist, was vor allem an den vielen Geschichten liegt, die sie über die Menschen und das Land erzählt.
Wer mehr über den Brexit erfahren will und sich fragt, wieso Briten immer von Europa sprechen, wenn sie das europäische Festland meinen, sollte das Buch lesen.
Annette Dittert könnt ihr auf Facebook sowie auf Twitter folgen.
Diese Rezension ist auf freiwilliger Basis entstanden, das Buch habe ich mir selber schon im letzten Herbst gekauft. © Buch-Cover: Hoffmann und Campe, alle anderen Fotos aus diesem Artikel sind von mir.
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