Rezension: Julie weiß, wo die Liebe wohnt

Habt ihr euch schon mal in einen Namen verliebt? Und habt ihr schon mal so richtig dämliche Dinge gemacht aus Liebe? Nein? Julie schon.

Julie ist Ende 20, lebt in einer französischen Kleinstadt und arbeitet bei einer Bank. Zwei Jahre lang war sie mit einem Rockmusiker zusammen, wegen dem sie ihr Studium an den Nagel gehängt hat. Zum Glück kam ihr irgendwann die Erleuchtung, was den Kerl betrifft. Den Job bei der Bank hat sie jedoch immer noch. Spaß macht er ihr aber so gar nicht. Außerdem ist sie etwas chaotisch.
Irgendwann entdeckt sie im Hauseingang einen neuen Namen auf einem der Briefkästen: Ricardo Patatras. Was für ein Name! Sofort ist sie fasziniert und ihr fallen die wildesten Geschichten ein. Sie muss den Menschen hinter diesem ungewöhnlichen Namen kennenlernen.
Um ihn endlich zu Gesicht zu bekommen, weicht sie nur noch für die notwendigen Sachen vom Türspion. Sie lauert und lauert. Doch nie erkennt sie sein Gesicht. Bis ihr die geniale Idee kommt, mal seinen Briefkasten zu inspizieren. Sie will doch nur wissen, was er so für Post bekommt. Vielleicht verrät das seinen Beruf. Also geht sie mit einer Taschenlampe bewaffnet an den Briefkasten – und bleibt prompt mit der Hand stecken. Ist ja nur klar, dass ausgerechnet in dem Moment unser mysteriöser Unbekannte auftaucht.
Um ihn zu beeindrucken geht sie sogar freiwillig mit ihm joggen, denn das tut er regelmäßig. Manchmal trägt er dabei auch einen Rucksack. Wieso er ihn trägt und was er mit den Werkzeugen in seiner Wohnung macht, mit denen man jemandem aus dem Knast befreien könnte, will Julie unbedingt herausfinden.
Will er etwa seiner Geliebten zur Flucht verhelfen?
Neben Julie und Ric gibt es noch weitere Personen: Xavier, ihr alter Freund aus Kindertagen. Er schraubt gerade an einem Rennwagen. Dann sind da noch ihre Freundinnen, die ebenfalls Pech mit Männern haben: ihre beste Freundin Sophie muss ihr bei einigen Aktionen in Bezug auf Ric helfen und weitere mehr oder weniger Verrückte Freundinnen. Außerdem gibt es Madame Roudan, eine alte Dame aus dem Haus, die ziemlich bald für Julie so etwas wie eine Ersatz-Oma wird und Madam Bergerot aus der Bäckerei. Sie kennt Julie schon von klein auf.
Julie ist umgeben von vielen tollen Freunden, die sich gegenseitig unterstützen, wo sie nur können.

Julie weiß, wo die Liebe wohnt ist ein Liebesroman, eine Komödie und ein Krimi in einem. Bis zum Ende weiß man nicht, was genau Ric im Schilde führt. Das macht die Geschichte besonders spannend. Trotz vieler lustiger Stellen hat mich das Buch nicht umgehauen. Für meinen Geschmack hat sich das Ganze zu sehr gezogen und Julie fand ich stellenweise sogar etwas nervig. Würde ich Sterne vergeben, bekäme das Buch 3 von 5 Sternen.

Ich bedanke mich herzlich beim Goldmann-Verlag für das Rezensionsexemplar. Der Verlag ist ebenfalls auf Facebook vertreten.

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