Rezension: Zauber der Wünsche von Fortunato

Zauber der Wünsche von Fortunato
erschienen 2007 im Baumhaus-Verlag
Kinderbuch



Die Gesichte beginnt mit einer Beschreibung. Man betritt den Laden von Madame Taft und helle Glöckchen ertönen. Überhaupt wird in dem Buch alles genau beschrieben und so taucht man selber in den Laden und die Geschichte ein.
Das Haus wird als dunkel und still beschrieben. Aus dem Keller hört man lediglich die Nähmaschine und ab und zu ein summendes Mädchen.
Manchmal verschwindet Madame Taft für mehrere Tage. Dann erkundet ihr Lehrmädchen Flosshilde (sie selber nennt sich Flossi), die Dachkammer. Dabei ist sie aber sehr wachseam, denn sie will nicht erwischt werden.
Soweit Flossi denken kann, lebt sie bei Madame Taft und näht für sie. Madame Taft hat das Mädchen als Baby aus dem Kanal gerettet. Liebenswerte Wort hat sie für Flossi aber nicht übrig. Nur zu ihren Kunden ist sie stets freundlich und macht ihnen Komplimente.
Nur selten verlässt Flossi das Haus. Zu Beginn der Geschichte soll sie zum Bäcker, um Gebäck für die Kunden abzuholen.
Die Bäckerin schenkt Flossi ein Petit Fleur. Auf ihrem Weg zurück braucht das Kind länger, was Madame Taft misstrauisch macht.
Generell ist die alte Dame misstrauisch. Manchmal schickt sie Flossi in den Keller und will sie für ein paar Tage nicht sehen. So auch, als sie Flossi dabei erwischt, wie die die Karten betrachtet, die Madame Taft gelegt hat. Es ist, als hätte sie Angst, das Mädchen würde hinter ihr Geheimnis kommen.
Denn irgendein Geheimnis verbirgt sich hinter Madame Taft und ihren Stoffen, die sie im lager hütet. Flossi darf das Lager nicht betreten. Das macht Flossi natürlich neugierig und so schleicht sie sich eines nachts ins Lager.
Die Stoffe flüstern etwas. Außerdem hängt an der Wand ein Foto einer jungen Frau, die Flossi bekannt vorkommt.
Madame Taft erwischt das Mädchen und verbannt sie wieder in den Keller. Dort sammelt Flossi übrigens unter ihrem Bett Stoffreste, aus denen sie später ein besodneres Kleid näht. Ohne das Wissen der alten Dame.
Oft beobachtet Flossi von ihrem Kellerfenster draußen auf der Straße eine Frau mit einem frechen Hund, der nie auf sie hört. Eines Tages reißt der Hund aus und Flossi nimmt ihn bei sich auf. Auch das weiß Madame Taft nicht.
Doch durch den Hund kommt Flossi des Rätsels Lösung immer näher. Denn dank ihm stürzt Madame Taft und ist auf Flossis Fürsorge und Hilfe angewiesen. Langsam offenbart sie sich dem Mädchen und so kommt Flossi dem Geheimnis, der sie, Madame Taft und die Stoffe umgibt, immer näher.

Als ich den Klappentext las, war ich etwas stutzig. Ein elfjähriges Mädchen mit dem seltsamen Namen Flosshilde, die verborgen bei Madame Taft lebt. Im keller näht sie für die Kunden der alten Dame Kleider. Zu den Kunden zählen der Minsiter und die Prinzessin.
Was mag das für ein merkwürdiger Roman sein? Ein wenig musste ich an Kinderarbeit denken. Außerdem fand ich es komisch, dass Flossi im Keller lebt und kaum nach draußen darf. Kontakt zur Außenwelt hat sie auch nicht.
Aber ich war doch etwas überrascht über dieses detailreiche Buch. man sieht das Haus direkt vor sich. Es ist, als wäre man selber mittendrin.
Das Buch ist also nicht nur für Kinder ein Schmöker, sondern auch für Erwachsene.